Strahlenbehandlung bei endokriner Orbitopathie

Endokrine Orbitopathie ist eine Erkrankung der Augenhöhle (lat. orbita), bei der die Augen deutlich hervortreten und zählt zu der Gruppe der Autoimmunerkrankungen. Die Augenlieder scheinen verkürzt und nach oben gezogen, wodurch der Augapfel des Auges vergrößert erscheint. Es verändert sich das Muskel-, Binde – und Fettgewebe des Augeninneren. Der ästhetische Aspekt dieser Krankheit wird von vielen Betroffenen als gerade­zu entstellend empfunden und kann deshalb auch eine starke psychosoziale Belastung darstellen. Endokrine Orbitopathie kann ein- oder beidseitig und unterschiedlich stark auftreten.

Entstehung und Ursache

Die Ursache der endokrinen Orbitopathie sind – ebenso wie eine kausale Therapie – bis heute leider unbekannt. Die Medizin geht aber mit großer Wahrscheinlichkeit von einer erblich bedingten Autoimmunerkrankung (eine Erkrankung bei der sich das Immun­system irrtümlich gegen den eigenen Körper wendet) aus. Auffallend ist jedoch, dass die endokrine Orbitopathie bei 10% aller Schilddrüsenerkrankungen und bei den meisten Fällen der Basedow´schen Krankheit auftritt.

Kausale Faktoren sind demnach:

  • Morbus Basedow (in bis zu 90% der Fällen)
  • in Kombination mit einer Schilddrüsenüberfunktion
  • bei genetischer Veranlagung
  • bei Umwelteinflüssen

Warum wird bestrahlt?

Die Behandlung der äußeren Symptome erfolgt – neben den Möglichkeiten einer operati­ven Korrektur – im Wesentlichen durch eine Kortisontherapie, bei der man aber in den meisten Fällen mit gravierenden Nebenwirkungen rechnen muss. Und hier setzt eine be­gleitende Behandlung durch Bestrahlung an: Sie kann ergänzend und mit deutlich weniger Nebenwirkungen helfen, die Kortisondosierung zu verringern.

Wie wird behandelt?

Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Strahlendosis ist bei dieser Behandlungsform äußerst gering, daher ist sie völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen. Durch die Bestrahlung wird die Haut leicht gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommen kann.

ABLAUF DER STRAHLENTHERAPIE

Vorbereitung

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen not- wendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Beim zweiten Termin wird zur Planung der Therapie meist eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei werden Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so positioniert, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist. Auf Basis der ermittelten Werte erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan. Dieser wird am Linearbeschleuniger umgesetzt, das Behandlungsgerät der Strahlentherapie.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob und wann eine weitere Bestrahlungsserie (wiederum 6 Sitzungen) sinnvoll ist.