STRAHLENTHERAPIE BEI HIRNTUMOREN

 

Es gibt gutartige Hirntumore, wie zum Beispiel Hypophysenadenome oder Meningeome, die meist operativ entfernt werden können. Desweiteren gibt es bösartige primäre Hirntumore wie zum Beispiel das Glioblastom und sogenannte Hirnmetasen, die Tochtergeschwülste von unterschiedlichen Krebsarten darstellen (Mammakarzinom, Bronchialkarzinom, malignes Melanom, Hypernephrom ect.). Nach der Operation erfolgt oft noch eine Strahlentherapie oder im Falle der Nichtoperabilität kann die Strahlentherapie als nicht-invasive alternative lokale Behandlungsmassnahme eingesetzt werden.

Warum wird bestrahlt?

Bei Hirntumoren wird in der Regel vor oder nach einer Operation strahlentherapeutisch behandelt. Manche Hirntumore können jedoch nicht mehr sinnvoll operiert werden, da die dabei entstehenden Schäden einfach zu groß wären. In solchen Fällen kommt die Bestrahlung statt einer Operation alleine zum Einsatz. Ziel ist es, den Hirntumor durch gezielte Bestrahlung zu zerstören und dabei möglichst wenig gesundes Hirngewebe zu schädigen.

Wie wird behandelt?

Die Bestrahlung erfolgt von außen. Wichtig für die CT-Aufnahme und Bestrahlung von Hirn-Tumoren ist eine zuverlässige Fixierung von Kopf und Oberkörper. Dazu dient eine speziell angepasste, thermoplastische Netzmaske, die weder Atmung noch Sinneswahrnehmung maßgeblich beeinträchtigt. Dauer der Behandlung und die jeweils benötigte Strahlendosis sind abhängig vom individuellen Befund.

Gibt es Nebenwirkungen?

Bei Hirnmetastasen wird meist das ganze Gehirn und damit der ganze Schädel bestrahlt. Das führt dann zu einem vorübergehenden Ausfall des gesamten Kopfhaares. Bei einzelnen Hirnmetastasen können aber auch nur die betreffenden Hirnareale mit einer relativ hohen Einzeldosis bestrahlt werden. Genauso wird bei einem primären Hirntumor nur der betroffene Teil des Gehirns bestrahlt. Deshalb fallen die Haare auch nur da aus, wo die Strahlung in den Schädel eintritt und wo sie wieder den Schädel verlässt.

Nach dem Ende der Strahlentherapie dauert es eine gewisse Zeit, bis die Haare wieder anfangen zu wachsen. Nach Operation und Strahlentherapie tritt gehäuft Müdigkeit auf. Als Nebenwirkung kann es ebenfalls zu neurologischen Störungen kommen.

ABLAUF EINER STRAHLENTHERAPIE BEI HIRNTUMOREN

Die Planung der geeigneten Therapie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Onkologen in Krankenhaus und Praxis. In regelmäßigen gemeinsamen Tumor-Konferenzen werden alle wesentlichen Befunde (z. B. radiologische Bildgebung, Laborwerte, Histologie-Befunde) erörtert, um dann die Therapie individuell für jeden Patienten festzulegen. Die Bestrahlungsbehandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Wochen und ist abhängig von der jeweiligen Tumor-Konstellation.

Vorbereitung

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen notwendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Für Ihren zweiten Termin wird zur Planung der Strahlentherapie eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei lagern unsere FachassistenInnen Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist (üblicherweise mit den Armen über den Kopf). Auf Basis dieser CT-Aufnahme erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan für das eigentliche Behandlungsgerät einer jeden Strahlentherapie, den sogenannten Linearbeschleuniger.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Bestrahlungssitzungen dauern täglich etwa 10 Minuten über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen. Mindestens einmal pro Woche – bei Bedarf auch häufiger – bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen den Therapieverlauf. Zusätzlich behandelt unser Fachpersonal mögliche Hautreaktionen und berät bei der optimalen Hautpflege während der Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob zusätzliche Nachsorgeuntersuchungen bzw. Rehabilitationsmaßnahmen sinnvoll sind. So ist auch Ihre weitere Betreuung und Nachsorge gesichert.