STRAHLENTHERAPIE BEI KREBS IM KOPF-HALS-BEREICH

HNO-Tumore stellen die behandelnden Ärzte vor sensible Herausforderungen. Operative Eingriffe bei Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich können zu äußerst belastenden Entstellungen und Funktionsverlusten führen. Nahezu gleichbedeutend wie das Ziel der Heilung ist jedoch auch der Erhalt der äußeren Erscheinung und der für die Lebensqualität so wichtigen Funktionen wie Sprache, Sinneswahrnehmung und Nahrungsaufnahme.

Die Strahlentherapie kann hier mit deutlich geringeren Nebenwirkungen eingesetzt werden. Durch modernste bildgebende Verfahren (CT, MRT) ist es heute möglich, die Strahlendosis immer gezielter und schonender einzusetzen. Der Erfolg: Weniger Folgeerscheinungen bei gleichzeitig steigenden Heilungschancen.

 

 

Warum wird bestrahlt?

Bei nahezu allen Krebserkrankungen trägt die Strahlentherapie – allein oder als Ergänzung zu Chemotherapie und Operation – dazu bei, die Heilungschancen effektiv zu verbessern und die Rückfallraten erheblich zu senken. Sie ist so zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Behandlung maligner Tumore geworden.

Besonders für einige HNO-Tumorarten in frühen Stadien ist bezüglich Heilung die Gleichwertigkeit einer Strahlentherapie mit der Operation erwiesen. Gerade in Kombination mit einer Chemotherapie werden zunehmende und vor allem – unsichtbare – Erfolge erzielt. Durch modernste bildgebende Verfahren (CT, MRT) ist es heute möglich, die Strahlendosis immer gezielter und damit schonender einzusetzen.

Wie wird behandelt?

Wichtig für die CT-Aufnahme und Bestrahlung von HNO-Tumoren ist eine zuverlässige Fixierung von Kopf und Oberkörper. Dazu dient eine speziell angepasste, thermoplastische Netzmaske, die weder Atmung noch Sinneswahrnehmung maßgeblich beeinträchtigt. Abhängig vom individuellen Befund sind Dauer der Behandlung und die jeweils benötigte Strahlendosis.

Gibt es Nebenwirkungen?

Durch die Bestrahlung wird die Haut gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommt. Mitunter treten am Hals oberflächliche Hautläsionen auf und bedürfen einer intensiven Hautpflege. Zudem kann es zu einer Reizung der Mund- und Rachenschleimhaut und zu Schluckbeschwerden kommen. Eine intensivierte lokale Therapie hilft die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Bleibende Veränderungen an der Haut oder Schleimhaut sind heute sehr selten.

ABLAUF EINER STRAHLENTHERAPIE IM KOPF-HALS-BEREICH

Die Planung der geeigneten Therapie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Onkologen in Krankenhaus und Praxis. In regelmäßigen gemeinsamen Tumor-Konferenzen werden alle wesentlichen Befunde (z.B. radiologische Befunde, Laborwerte, Histologie-Befunde) erörtert, um dann die Therapie individuell für jeden Patienten festzulegen. Die Bestrahlungsbehandlung, evtl. in Kombination mit einer Chemotherapie, erstreckt sich in der Regel über mehrere Wochen und ist abhängig von der jeweiligen Tumor-Konstellation.

Vorbereitung

Insbesondere Zähne und Mundflora können bei der Strahlenbehandlung von Nebenwirkungen betroffen sein. Um hier die Risiken zu reduzieren, sollten deshalb HNO-Tumor-Patienten einem erfahrenen Zahnarzt vor und nach der Strahlentherapie vorgestellt werden.

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen notwendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Für Ihren zweiten Termin wird zur Planung der Strahlentherapie eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei lagern unsere FachassistentInnen Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist. Bei Tumoren im Kopf-Hals Bereich üblicherweise mit den Armen neben dem Körper. Entsprechende Markierungen, für die Reproduzierbarkeit der Lagerung, werden auf die Haut und die Maske aufgemalt und mit wasserdichtem Pflaster fixiert. Auf Basis dieser CT-Aufnahme erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan für das eigentliche Behandlungsgerät einer jeden Strahlentherapie, den sogenannten Linearbeschleuniger.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert und mittels CT-Aufnahmen verifiziert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Bestrahlungssitzungen dauern täglich etwa 10 Minuten über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen. Mindestens einmal pro Woche – bei Bedarf auch häufiger – bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen den Therapieverlauf. Zusätzlich behandelt unser Fachpersonal mögliche Nebenwirkungen und Hautreaktionen und berät bei der optimalen Hautpflege während der Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob zusätzliche Nachsorgeuntersuchungen bzw. Rehabilitationsmaßnahmen sinnvoll sind. So ist auch Ihre weitere Betreuung und Nachsorge gesichert.